Es gibt Orte, die erzählen Geschichten. Und dann gibt es das ehemalige Krankenhaus in Springe. Dieses Gebäude steht seit 2015 so verlassen da, dass selbst Gespenster dort nicht einziehen würden. Währenddessen platzen die BBS Springe und die Förderschule Springe aus allen Nähten, und die Schülerinnen und Schüler drehen verzweifelte Parkplatzsuchrunden, die bald als neue Disziplin bei den Olympischen Spielen angemeldet werden könnten.
Die Lösung? Offenbar Schweigen und Wegschauen. Die Regionsverwaltung weigert sich, das leerstehende Krankenhaus sinnvoll zu nutzen, weil die baulichen Herausforderungen zu groß seien. Natürlich, warum sollte man vorhandene Ressourcen nutzen, wenn man auch jahrelang auf einen Neubau in Barsinghausen warten kann? Schließlich fördert nichts den Bildungserfolg so sehr wie Chaos und Improvisation.
Und die Parkplatznot? Ach, da sollen doch einfach alle den Nahverkehr nehmen. Dass dieser in der Region oft mehr Ausfallquote hat als ein altes Röhrenradio, ist natürlich Nebensache. Für viele bleibt der Schulweg ein Abenteuer: Pendeln zwischen den letzten freien Parkplätzen und kilometerlangen Fußmärschen. Vielleicht lässt sich daraus ja ein innovatives Bildungsprojekt machen – „Survival-Training im urbanen Raum“ oder „Wie komme ich mit Hindernissen ans Ziel?“
Was aber wirklich beeindruckt, ist die Entschlossenheit der Verantwortlichen von SPD und Grünen, nichts zu tun. Das Krankenhaus bleibt ein Monument der Untätigkeit, während Schüler und Lehrkräfte sich mit Parkplatzlotterien herumschlagen. Dabei liegt die Lösung so nah, dass man sie fast riechen könnte – wenn sie nicht hinter einem Berg von Ausreden versteckt wäre.
Wir brauchen endlich pragmatische Ansätze: Nutzt das Krankenhaus für Bildungszwecke, schafft Parkraum und zeigt, dass Politik auch etwas bewegen kann. Oder sollten wir uns lieber auf die nächste Pressemitteilung von SPD und Grünen freuen, in der erneut Gründe aufgezählt werden, warum nichts passiert?