Seit seiner Einführung eilt das Rufbussystem sprinti von Fahrgastrekord zu Fahrgastrekord. Täglich nutzen bis zu 4000 Kunden den sprinti - Tendenz steigend. Dennoch steht das erst kürzlich vom Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnete On-Demand-System vor einer ungewissen Zukunft. Die Finanzierung durch Bundesmittel ist nur
noch bis Ende 2024 gesichert. Wie jetzt öffentlich bekannt wurde, gilt eine Anschlussförderung des Bundes über das Jahr 2024 in der bisherigen Höhe als sehr unwahrscheinlich.
„Sprinti leistet einen wichtigen Beitrag zur Ergänzung des bestehenden Liniennetzes und damit zur Verkehrswende im Umland. Die Nutzerzahlen zeigen, dass der Bedarf im Umland da ist. Aus meiner Sicht handelt das Bundesverkehrsministerium äußerst kurzsichtig, wenn es dem Projekt die Finanzierungsgrundlage entzieht. Klar ist, dass die Region Hannover das derzeitige Angebot nicht alleine finanzieren kann, geschweige denn die notwendige Erweiterung auf das gesamte Umland der Landeshauptstadt. Müsste das sprinti-Projekt eingestampft oder deutlich reduziert werden, wäre es das völlig falsche Signal für die Verkehrswende und die ÖPNV-Anbindung des ländlichen Raums“, erklärt Helmut Lübeck, verkehrspolitischer Sprecher der Gruppe CDU/FDP.
Die Förderung des Bundes für das sprinti-Projekt beträgt insgesamt 17 Millionen Euro. Im Jahr 2023 erhielt es von der Region einen Zuschuss in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Für das Jahr 2024 sind insgesamt 19,4 Millionen Euro eingeplant, um den Betrieb zu gewährleisten.
„Wenn Bund und Land den Kommunen die notwendige finanzielle Unterstützung versagen, muss die Region Hannover ihr gesamtes Ausgabeverhalten auf den Prüfstand stellen. Die Region muss sich ehrlich machen, wofür sie in Zukunft ihr Geld ausgeben und welche Schwerpunkte sie setzen will. Der sprinti ist in diesem Zusammenhang kein „nice-to-have“, sondern eine Notwendigkeit, die vielen Menschen im ländlichen Raum Mobilität ohne Auto erst möglich macht“, so Helmut Lübeck abschließend.