Standpunkt: Bernward Schlossarek zum Streit um die Gastrednerin beim Frauenneujahrsempfang
Zugegeben, die politischen Streitpunkte in der Region haben bisher immer einen großen Bogen um die Gleichstellungspolitik gemacht. Insofern befand sich der Frauenneujahrsempfang, zu dem die Gleichstellungsbeauftragte einlädt, bisher eher im Windschatten der Regionspolitik. Das hat sich nun geändert! Der Grund dafür liegt in der mangelnden Sensibilität der Gleichstellungsbeauftragten bei der Wahl der Gastrednerin.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover hat am 16. Februar 2024 zum Frauenneujahrsempfang eingeladen. Hauptrednerin sollte die Autorin und Aktivistin Emilia Roig sein,
die zum Thema "Das Ende der Ehe. Für eine Revolution der Liebe!" sprechen sollte. Frau Roig ist allerdings in Folge des Angriffs der Hamas auf Israel vom 7. Oktober mit ihrer antizionistischen Haltung besonders aufgefallen und wirft dem Staat Israel Genozid vor. So formuliert sie eine „Kritik an einem faschistischen System das jetzt andauernde Menschenrechtsverletzungen begeht und innerhalb von kürzester Zeit zehntausende Menschen umgebracht hat.“ Und Frau Roig rät der Bundesrepublik, dass „Deutsche Staaträson sollte sein, dass Massenmorde an Zivilisten vermieden werden und dass nicht ihnen [den Tätern] der Rücken freigehalten wird.“
Diese Aussagen haben uns entsetzt. Israel Genozid vorzuwerfen, überschreitet für uns deutlich eine rote Linie. Roig schafft mit ihren antizionistischen Aussagen den Nährboden für eine Täter-Opfer-Umkehr im Israel-Konflikt, der als Rechtfertigung für antisemitische Straftaten auch in Deutschland genutzt werden kann. Diese Referentin ist unwürdig für eine Veranstaltung der Region Hannover, wenn die Region die Solidarität mit unseren Freunden in Israel ernst meint.
Am 14. November 2023 hat die Regionsversammlung mit breiter Mehrheit eine Resolution zur Solidarität mit Israel verabschiedet. Gerade jetzt sollten wir zu der uneingeschränkten Solidarität mit Israel stehen. Es ist das richtige Zeichen des demokratischen Zusammenhalts in der Region Hannover und mit unseren Freunden in der Region Unter Galiläa. Letztlich hat die Regionsverwaltung nach unserer Intervention beim Regionspräsidenten doch noch die Kurve bekommen und den Empfang abgesagt. Es ist kaum vorstellbar, dass die Region Hannover mit Steuergeldern einer Gastrednerin mit einer solch verachtenden Israel-Haltung eine Bühne geboten hätte. Ich empfehle der Gleichstellungsbeauftragten, bei der künftigen Wahl ihrer Gastredner umsichtiger zu agieren und gelegentlich eine Google-Recherche durchzuführen.