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Tarifwechsel im GVH: „Erneute Fahrpreiserhöhung ohne erkennbaren Mehrwert“

Deutliche Kritik an der jährlichen Preiserhöhung im GVH-Tarifgebiet übt der verkehrspolitische Sprecher der Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung Helmut Lübeck. Im kommenden Jahr werde kräftig an der Preisschraube gedreht. Wer mit Üstra und Regiobus unterwegs ist, muss durchschnittlich 7 Prozent mehr bezahlen und damit bereits die vierte Preiserhöhung in Folge hinnehmen. Die Einzelfahrscheine werden in den Zonen A, B, C und AB/BC um jeweils 20 Cent teurer, in der Zone ABC um 30 Cent. Für das „GVH plus für D-Ticket“, also die Möglichkeit, als Inhaber des Deutschlandtickets im GVH zusätzlich Kinder oder einen Hund mitzunehmen, müssen die Käufer statt bisher 4,90 Euro sogar 12 Euro auf den Tisch legen - eine Steigerung um 145 Prozent.

 

„Der Öffentliche Nahverkehr soll attraktiver werden. Mit den massiven Preiserhöhungen wird aber das Gegenteil erreicht - das ist das falsche Signal in diesen Zeiten! Ich kann verstehen, dass die Betriebskosten für Energie und Personal gestiegen sind. Besonders ärgerlich sind die Preiserhöhungen aber für Menschen mit geringem Einkommen, die auf den ÖPNV angewiesen sind und die Voraussetzungen für das Sozialticket nicht erfüllen“, kritisiert der Isernhagener Abgeordnete Helmut Lübeck.

 

Grundsätzlich zeigt die Preiserhöhung einmal mehr das Dilemma der stockenden Verkehrswende. Gelegenheitsnutzer und Menschen, die kein bundesweit gültiges Deutschlandticket benötigen, werden durch die deutlichen Preiserhöhungen nicht zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt. Hinzu kommt, dass aufgrund der angespannten Haushaltslage der Region Hannover weiterhin zu wenig in die Infrastruktur des ÖPNV investiert wird.

 

„Der ÖPNV ist das Rückgrat einer nachhaltigen Verkehrswende. Die mit den Stimmen von rot-grün durchgesetzte Preiserhöhung untergräbt jedoch die Ziele der Verkehrswende, da der ÖPNV für viele Menschen preislich unattraktiver wird. Sieht so die rot-grüne Verkehrswende aus? Für uns nicht, denn wenn etwas teurer wird, sollte man auch mehr Leistung erwarten dürfen! Letztlich kann die Verkehrswende nur gelingen, wenn mehr Geld in ÖPNV-Infrastruktur wie Streckenerweiterungen, Hochbahnsteige und P+R-Anlagen investiert wird. Hierfür muss deutlich mehr Geld in die Hand genommen werden“, erklärt Helmut Lübeck abschließend.