Das Land Niedersachsen plant, ab 2028 mit dem dringend notwendigen Neubau der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zu beginnen. Erst kürzlich hat der niedersächsische Landtag für den ersten Bauabschnitt Kosten von rund 1 Milliarde Euro genehmigt. Insgesamt rechnet man bei dem Bauprojekt mit Gesamtkosten von rund 3,2 Milliarden Euro und mit einer Inbetriebnahme ab 2033. Für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung spielt eine gute verkehrliche Anbindung eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund fragte die Gruppe CDU/FDP bei der Regionsverwaltung nach, wie die Planungen der neuen Stadtbahnanbindung der MHH voranschreiten.
Aus der beantworteten Anfrage geht hervor, dass „landesseitig keine Stadtbahn zum MHH-Neubau mehr gewünscht sei" und sich die Vertreter des Landes aus der gemeinsamen Arbeitsgruppe zwischen LHH, Region, MHH, Hochschul-Baugesellschaft des Landes und dem Nds. Wissenschaftsministerium (MWK) zurückgezogen haben.
„Es ist fast schon skandalös, dass die rot-grüne Landesregierung aus den Planungen zum Stadtbahnanschluss des MHH-Neubaus ausgestiegen ist. Wir finden es mehr als befremdlich, dass ausgerechnet eine rot-grüne Landesregierung, die sich stets zum Ausbau des ÖPNV bekennt, bei diesem absolut notwendigen Infrastrukturprojekt ihre Unterstützung versagt und einen Stadtbahnanschluss ablehnt. Niemand wird nachvollziehen können, wenn das Land knapp 3 Milliarden Euro für ein hochmodernes Klinikum in die Hand nimmt, dieses Krankenhaus aber nicht direkt und komfortabel mit dem ÖPNV erreichbar sein wird“, so Helmut Lübeck, verkehrspolitischer Sprecher der Gruppe CDU/FDP.
Nach derzeitigem Sachstand ist eine verkehrstechnische Erschließung des Neubau-Areals ausschließlich für den Autoverkehr angedacht. Hierfür sind laut den bisherigen Planungen des Landes zusätzliche Parkhäuser vorgesehen.
„Die Haltung der rot-grünen Landesregierung hinterlässt bei uns völliges Unverständnis. Bei diesem wichtigen Krankenhaus-Projekt muss die Landesregierung kräftig in den ÖPNV-Ausbau investieren und nicht auf die Bremse treten. Der Regionspräsident rühmt sich immer seiner guten Kontakte in die Landesregierung, in diesem Fall wäre es gut, er würde sie nutzen“, so Helmut Lübeck abschließend.