Vor wenigen Tagen hat die Region Hannover den Verkehrsentwicklungsplan „Aktionsprogramm Verkehrswende“(VEP 2035+) vorgestellt und darin ihre Umsetzungsstrategien für eine Mobilitätswende festgehalten. Um das ambitionierte Klimaschutzziel einer CO2-Reduktion von 70 Prozent bis 2035 zu erreichen, soll der Autoverkehr halbiert und der ÖPNV-Anteil verdoppelt werden. Für das zukünftige Stadtbahnnetz sind Streckenverlängerungen sowie Taktverdichtungen und damit eine massive Aufstockung des Üstra-Fahrzeugpools um mindestens 100 zusätzliche Stadtbahnen vorgesehen.
Was die Neuanschaffung von Stadtbahnen angeht, geht die Region Hannover zumindest in diesem Jahr leer aus. Denn wie kürzlich aus der Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums vom 18.01.2023 zu erfahren war, sind die beantragten Fahrzeuge nicht im Landesförderungsprogramm für das Jahr 2023 aufgeführt. Klar ist, allein durch den Regionshaushalt sind die Stadtbahn-Neuanschaffungen nicht zu finanzieren. Insbesondere auch für die Umsetzung der Maßnahmen im VEP 2035+ ist die Region abhängig von weiteren Bundes- und Landeszuschüssen.
„Wir sind dringend auf neue Stadtbahnen angewiesen, nicht nur um altersbedingt abgängige Fahrzeuge zu ersetzen, sondern auch um das Angebot auszuweiten und Takte zu verdichten. Es ist sehr enttäuschend, dass die Region Hannover und das Land Niedersachsen nicht gemeinsam an einem Strang ziehen. Eine zeitnahe Beschaffung zu noch aktuell guten Konditionen ist unerlässlich. Andernfalls drohen durch die allgemeine Preissteigerung höhere Beschaffungskosten bei den Stadtbahnen. Wie soll eine Verkehrswende hin zu nachhaltiger Mobilität gelingen, wenn das Land die Förderung von Stadtbahnen auf die lange Bank schiebt?“, fragt sich Oliver Brandt, Mitglied des Verkehrsausschusses und Burgdorfer Regionsabgeordneter.