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„Es knirscht an allen Ecken und Enden“

„Die Verkehrswende ist eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Momentan habe ich das Gefühl, dass es an allen Ecken und Enden knirscht und der Unmut über den Verkehr in der Region Hannover wächst“, erklärt der Gruppenvorsitzende der CDU/FDP Bernward Schlossarek.

 

Das 9-Euro-Ticket zeigt sich als wahrer Stresstest für unsere Infrastruktur und deckt schonungslos die Schwächen des ÖPNV auf. In Stoßzeiten waren die Züge schon früher voll, durch das Schnäppchenticket kommt es jetzt teilweise zu überfüllten Bahnen. In einigen Regionalzügen des Eisenbahnunternehmens Metronom ist die Fahrradmitnahme stark eingeschränkt oder zeitweise ganz verboten. „Zurzeit läuft vieles schief – leider. Aber das setzt dem Ganzen die Krone auf! Vollgestopfte Nahverkehrszüge und ein Mitnahmeverbot von Fahrrädern sind keine gute Werbung für den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV“, so Bernward Schlossarek. 

 

Auch der neue S-Bahn Hannover Betreiber Transdev legte einen Stolperstart hin. Es kam zu Verzögerungen und Verspätungen, teilweise verursacht durch Baustellen und Signalstörungen. „Hier hoffen wir auf eine schnelle Verbesserung, wir werden die Probleme im Auge behalten und Nachbesserung fordern“, so Bernward Schlossarek.

 

Im Hauptbahnhof Hannover fallen noch bis August die drei Rolltreppen aus, die das Erdgeschoss des Bahnhofs mit dem Zugangsbereich zu den Stadtbahnen verbindet. Die Bahnreisenden müssen hier Umwege in Kauf nehmen und auf Treppen und Fahrstühle ausweichen. „In Zeiten des 9-Euro-Tickets ist dies wahrlich kein attraktives Angebot, was für die Nutzung des ÖPNV spricht. Warum wird der Austausch der Rolltreppen nicht effizienter geplant?“, fragt sich Bernward Schlossarek. 

 

Auch der Ausbau der Radinfrastruktur in der Region Hannover stockt. „Wir erleben seit Jahren einen Radboom, egal ob E-Bike oder Rennrad. Trotzdem befindet sich noch kein einziger Radschnellweg in der Region Hannover im Bau! So wird der Wechsel aufs Rad nicht attraktiv. Hier müssen wir dringend schneller werden, um die Mobilitätswende voranzutreiben“, so Bernward Schlossarek.

 

Alle genannten Kritikpunkte zeigen, dass die Verkehrswende mehr Achtsamkeit benötigt. Vor allem braucht es hierfür eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Für die Region bedeutet dieses, dass u.a. die P+R/ B+R Anlagen an den Bahnhöfen ausgebaut werden müssen. 

„Schon jetzt hat der Großteil der P+R Anlagen eine Auslastung von nahezu 100 Prozent, und der Druck auf die Umlandkommunen wird stärker. Die Verkehrswende ist ein Kraftakt, hier müssen alle Akteure mitspielen. Die Einführung von vergünstigten Tickets reicht nicht aus“, erklärt Schlossarek abschließend.